Mit einem großen Festakt ist am 18. Juli die Kongress- und Kulturhalle Carmen Würth Forum in Künzelsau-Gaisbach (Baden-Württemberg) eröffnet worden. Am selben Tag feierte die Namensgeberin ihren 80. Geburtstag. Entworfen hat das Gebäude der britische Architekt David Chipperfield.

 

Ein Kongresszentrum zu persönlichen Ehren – das kann sich sehen lassen. „Meiner lieben Frau Carmen, mit der ich nunmehr im 61. Jahr verheiratet bin, möchte ich voller Dankbarkeit ein Denkmal setzen. Es wird weit über unsere Zeit hinaus die Erinnerung an sie in schönster Form lebendig halten“, so wörtlich Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold Würth, Stiftungsaufsichtsratsvorsitzender der Würth-Gruppe. Einer der Festredner war Ministerpräsident Winfried Kretschmann: Das Carmen Würth Forum stärke die Kulturlandschaft in der Region Künzelsau und darüber hinaus. „Meine Glückwünsche an Carmen Würth verknüpfe ich mit einem großen Dankeschön für all das, was die Familie Würth in ihrem Leben für das Gemeinwesen leistet und geleistet hat“, würdigte Kretschmann.

 

Für ihr Engagement zur Integration geistig behinderter Menschen wurde Carmen Würth vielfach geehrt. Sie ist Ehrenbürgerin der Stadt Künzelsau und der Technischen Universität München, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg sowie Schirmherrin sozialer Initiativen im In- und Ausland. 2003 erfolgte die Eröffnung des Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau, in dem Menschen mit und ohne Handicap zusammenarbeiten. Ihr jüngstes Projekt ist das im Mai eröffnete Kulturhaus Würth (Künzelsau) mit der Präsenzbibliothek „Frau Holle“.

 

Die Konzeption

Architektonisch fügt sich das Carmen Würth Forum (CWF) harmonisch in die Hohenloher Landschaft ein. Der Vorplatz dient für Freiluftveranstaltungen und ist für bis zu 10.000 Besucher ausgelegt. Der Haupteingang führt in ein tageslichthelles Eingangsfoyer, an das sich der Große Saal und der Reinhold Würth Saal anschließen. „Das Forum ist Symbol für das Zusammentreffen von Menschen abseits ihrer Schreibtische, abseits ihrer Arbeitsplätze“, so Architekt Chipperfield. Es wolle Sinnbild des Anspruchs sein, mehr als nur geschäftliche Belange zu bedienen. Umgeben wird das CWF von einem Skulpturengarten mit Arbeiten international renommierter Bildhauer.

 

Herzstück des Gebäudes ist der Reinhold Würth Saal für 600 Gäste, der akustisch „höchsten Klanggenuss“ verheißt. Elektronische Unterstützung wird bei Konzerten nicht benötigt. Ermöglicht wird dies durch die Anordnung und Auswahl der Oberflächen der Decken- und Wandpaneele: Fein perforierte Paneele absorbieren unerwünschte Schwingungen, während glatte Oberflächen den Schall weiterleiten und für optimale Klangqualität sorgen. Der nach vorn abfallende Raum bietet eine komplexe Wand- und Deckenverkleidung aus Walnuss. Für den Boden wurde dunkle Räuchereiche gewählt.

 

Durch Variabilität beeindruckt der Große Saal, der bis zu 2.500 Besucher fassen kann, und sich für Kongresse, Fachmessen, Ausstellungen oder Firmenveranstaltungen eignet. Während der untere Hallenbereich in die Erde eingelassen ist, erhebt sich die obere, allseitig verglaste Galerieebene über den höchsten Punkt des Geländes und bietet weitere Sitzplätze. Im Reinhold Würth Saal wie auch im Foyer und im Großen Saal ist modernste Technik für Beleuchtung und audiovisuelle Medien vorhanden. Mehrere tausend Farbstimmungen und Szenen können geschaltet werden.

 

Über die Würth-Gruppe

Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in ihrem Kerngeschäft, dem Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial. Sie besteht aktuell aus über 400 Gesellschaften in mehr als 80 Ländern und beschäftigt über 73.000 Mitarbeiter. Im ersten Halbjahr 2017 erzielte die Würth-Gruppe einen Umsatz von 6,4 Mrd. Euro (www.wuerth.com/carmenwuerthforum).

Architekt David Chipperfield (li.) überreicht das Gästebuch an Carmen und Reinhold Würth (Foto: Andi Schmid, München)